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Ursprung

Kleines Leitbild

In Anlehnung an einen Text aus dem Bistum Essen

Als Katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger im Gefängnis wirken wir mit am gesetzlichen Behandlungsauftrag im Verbund mit den verschiedenen Diensten einer Justizvollzugsanstalt. Wir helfen dem inhaftierten Menschen bei seiner Wiedereingliederung in die Gesellschaft und seinem Bemühen um ein straffreies Leben.

Unser Leitbild und unseren Auftrag im Besonderen erhalten wir jedoch vom Glauben an den biblischen Gott der Versöhnung und der Befreiung. Der Gott, der dem Brudermörder Kain (Gen 4, 1 - 17) trotz seiner Schuld eine Zukunft ermöglichte und seinem Volk in Gefangenschaften nahe war, hat sich endgültig in Christus als ein Gott der Barmherzigkeit offenbart. Jesus Christus hatte mit Vorliebe Kontakt zu Kranken und Schuldiggewordenen. Er gab keinen auf, stellte gestörte Gemeinschaft wieder her, ermöglichte Neuanfang und forderte deutliche Schritte der Umkehr auf Seiten der Täter und der urteilenden Menge.

Sein Wort "Ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht" (Mt 25, 36) ist Leitmotiv für unser Handeln. Wir besuchen Gefangene um ihrer selbst willen und nehmen sie unabhängig von Aktenlage und Straftat als Menschen wahr und an. Jeder Schuldige braucht zuerst die versöhnlichen Hände der anderen, der einzelnen und auch der Rechtsgemeinschaft und ihrer Institutionen, um in der Strafe nicht zu verhärten und neu beginnen zu können.

Im Auftrag Jesu und seiner Kirche tragen wir bei zur Versöhnung des Täters mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und mit Gott. Diesen Versöhnungsgedanken halten wir im Bereich der Justiz, des Strafvollzuges und des öffentlichen Umganges mit Gefangenen und Strafentlassenen wach.