Gottesdienst und Menschendienst, Begleitung in Leben und Glauben gehören für uns eng zusammen. Gotteserinnerung in Verkündigung und Sakrament ist Lebenshilfe und ein wichtiger Baustein für eine Neuorientierung. Sie geschieht vor allem in Eucharistie und Beichte, im Seelsorgegespräch, in kirchlicher Gruppenarbeit, in der Auseinandersetzung mit Bildern und Botschaft der Heiligen Schrift mit ihrem Gottes- und Menschenbild, mit ihrem Zuspruch und Anspruch.
Ebenso vermag das Gebet des Gefangenen in Gemeinschaft mit uns oder auch alleine bei langem Eingeschlossensein Trost, Kraft und Überlebenshilfe zu geben.
Im Seelsorgealltag steht die Einzelbetreuung von Gefangenen in ihren jeweiligen persönlichen Nöten im Vordergrund. Dazu gehören partnerschaftliche und familiäre Probleme, Schuld- und Sinnfragen, materielle, soziale und seelische Anliegen. Unverzichtbar ist dabei die seelsorgliche Schweigepflicht. Wichtig ist uns die Erreichbarkeit in besonderen Krisen und Notlagen sowohl für Gefangene als auch für Bedienstete.
Als Kirche im Gefängnis haben wir den Vorteil, zurückgreifen zu können auf ein Netz von Beziehungen auch über die Mauern hinweg. Dies sind kirchliche Ehrenamtliche in Einzelbetreuung und Gruppenarbeit, kirchliche Gruppen, die uns in diakonischen und liturgischen Anliegen helfen, Pfarrgemeinden, Pfarrer und andere hauptamtliche Seelsorger und Seelsorgerinnen, caritativ - diakonische Institutionen und alle, die an unserer Seelsorge Interesse haben. Wir knüpfen diese Kontakte und pflegen sie in ökumenischer Zusammenarbeit.
Schließlich stehen wir auf Anfrage für öffentliche Gespräche und Diskussionen über den Strafvollzug und unsere Arbeit zur Verfügung.